Was tun, wenn die Angst entgleist?
Angststörung, Panikattacken, immer mehr Menschen leiden darunter.
Ein Viertel der Gesamtbevölkerung erlebt im Lauf seines Lebens eine Panikattacke. Aber nur zwei bis fünf Prozent aller Menschen entwickelt eine Panikstörung mit regelmäßig auftretenden intensiven Angstattacken. Irgendetwas im Seelenleben ist dabei aus dem Gleichgewicht geraten.
Der Radius für ein angstfreies Leben wird immer kleiner.
Bedrohliche Umweltängste, berufliche Sorgen, angstmachende Zukunftsperspektiven, Finanzkrisen, Flüchtlingsströme, Ängste um die Leistungsfähigkeit im Beruf und und und. Die Unberechenbarkeit des Lebens und die Zahl der Ängste nimmt rapide zu. Die Folge: Übererregbarkeit. Unser Denken konzentriert sich auf die Ängste und Sorgen. Die inneren Bilder nehmen immer mehr die Farben unserer Ängste an. Mögliche Gefahren und Bedrohungsszenarien tauchen auf und beschäftigen uns. Das Gehirn muss viel Energie aufbringen. Das führt zur Ermüdung. Um sich zu beruhigen und diesem inneren Druck standzuhalten, greifen viele Menschen zu Alkohol oder zu Medikamenten.
Das Gefühl nicht gebraucht zu werden, frisst das Selbstwertgefühl.
Die sozialen Ängste beziehen sich auf das Zwischenmenschliche: Angst in Beziehungen zu versagen, Angst vor Kolleginnen und Kollegen am Arbeitsplatz, Angst von wichtigen Informationen ausgeschlossen zu werden, Angst vor mangelnder Wertschätzung und Anerkennung. Apropos Wertschätzung: Gerade hier manifestiert sich ein nicht zu unterschätzender Faktor für den Selbstwert. Werde ich in meinem Tun wert geschätzt? Wird meine Arbeit wert geschätzt?
Was passiert, wenn Angst zur Begleiterin des Alltags wird?
Wir reagieren auf körperlicher, kognitiver und emotionaler Ebene. Wir versuchen, die Bedrohung abzuwenden, indem wir uns auf sie konzentrieren. Das engt unseren Blickwinkel ein. Wir haben immer weniger geistigen Freiraum für anderen Gedanken und Gefühle, weil wir so mit der Angst beschäftigt sind.
Zu viel Angst hemmt unsere Entwicklung.
Das wirkt sich auch auf unsere Gesundheit aus: Schlafstörungen, Schweißausbrüche, Unruhe, Konzentrationsschwierigkeiten usw. Aber auch Ängste, die im Lauf unseres Lebens nicht bewältigt wurden, können sich unter dem Druck der aktuellen Angst Gehör verschaffen und für innere Unruhe sorgen.
Pausenlose Verteidigung lähmt.
Wer immer aus der Verteidigung heraus reagieren muss, wird nicht nur müde, sondern beginnt auch zu resignieren. Er, sie zieht sich in eine innere Kündigung zurück oder versucht durch Aggression und Zynismus die Lage zu ändern. „Ich will nicht mehr!“ oder „Jetzt erst recht!“ heißen die Strategien.
Was tun, wenn die Angst entgleist?
Was ändert sich, wenn ich mich anders verhalte? Was wäre, wenn ich kürzer trete, andere Prioritäten setze? Wie steht es um meine inneren Bilder? Welche Bilder lenken und leiten mich? Welche inneren Bilder sind die Taktgeber in meinem Leben? Bin ich wirklich nur ein kleines Rädchen, das nichts verändern kann? Auch wenn wir das Weltgeschehen und oft nicht einmal das Geschehen im Unternehmen nachhaltig beeinflussen können, so gilt auch das Gegenargument: Jede Veränderung beginnt im Kopf.
Auch wenn wir die äußere Welt nicht immer ändern können, so sind wir doch in der Lage, die innere Welt so zu gestalten, dass das Leben für uns lebenswert ist. Nutzen Sie die Wirkkraft Ihrer inneren Bilder. Die Katathym Imaginative Psychotherapie liefert dafür gute Ansätze.
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