Verkopft, verzopft! Abgeschnitten von Gefühlen? Eine Gesellschaft, die sich dem Leistungsdiktat unterwirft, meidet Gefühle. Sie will wenig zu tun haben mit Gefühlen.
Wer sich Tag für Tag dem Funktionsmodus ausliefert, tut sich schwer mit Gefühlen. Er macht sich hart für die Anforderungen des Alltags.
Eine Kindheit, in der nicht angemessen auf Gefühle reagiert wurde, zwingt zum Unterdrücken. Zum Unterdrücken von Gefühlen.
Freude, Trauer, Wut, Furcht, Kränkung, Lebendigkeit gehen verloren. Viele Menschen hören auf zu fühlen.
„Der Mangel an Gefühl ist das gefährlichste Gefühl von allen.“
Bringt es die britisch-türkische Autorin Elif Shafak auf den Punkt.
Verkopft, verzopft. Oder sich und der Welt auf den Grund gehen.
Wer wenig oder kaum fühlt, begrenzt seinen Zugang zur Welt. Unser Fühlen beeinflusst unsere Lebensqualität. Gefühle liefern uns Sinn und Tiefgang. Sie sind Teil unseres genetischen Codes. Gefühle gehören zu uns, wie Nase und Mund. Gefühle wollen wahrgenommen werden. Wer unterdrückt, blockiert Lebendigkeit.
Verkopft, verzopft. Oder sich auf die Sprache der Seele einlassen.
Wer seine Gefühle durch seinen Verstand filtert, permanent analysiert, sich einem rationalen Diktum unterwirft, verliert nicht nur an Spontanität, sondern allmählich auch den Zugang zum inneren Reichtum, den Gefühle offenbaren. Leichtigkeit wird zur Schwere, Lebendigkeit zur Gleichgültigkeit.
Verkopft, verzopft. Oder ihn leuchten lassen, den Regenbogen der Gefühle.
Probleme imprägnieren den Alltag. Sie sind zur Gewohnheit geworden. Zu gern beschäftigen wir uns mit unseren Verletzungen. „Ich bin Opfer. Opfer der Umstände!“ „Mein Chef!“ „Meine Kollegin!“ „Mein Partner!“ „Meine Kindheit!“ „Die Politik!“ „Die Medien!“… Das gilt auch für unsere Muster und Gedankenschleifen. Doch „stark sein bedeutet, fühlen können.“ Schreibt Fernando Pessoa, portugiesischer Schriftsteller, Autor des „Buchs der Unruhe“.
- Heraus aus der Opferhaltung.!
- Bringen Sie sich in Bewegung!
- Hinaus in die Natur.
- Im Hier und Jetzt sein.
- Trau dich! Mut zu Experimenten!
Verkopft, verzopft. Oder die Fessel des Verstandes sprengen.
Das Leben lebt und offenbart sich in seiner Fülle. Veränderung ist Teil davon. Das ist uns eingeschrieben. Stillstand heißt, sich gegen die Fülle des Lebens zu verschließen. Geht es nicht darum, im Leben viel zu erleben? Sich immer wieder auf Neues einzulassen?
Verkopft, verzopft. Oder die werden, die du bist.
Aber wer bist du? Experimentieren kann helfen, Antworten zu finden. Pipi Langstrumpf, der Kleine Prinz u.a. können Mut machen. Abweichendes zum Ausdruck bringen, Unangepasstes an den Tag legen, laut sein, Gefühle zu zeigen.
Gefühle verstehen, über sie sprechen, einen aktiven Umgang mit Gefühlen pflegen, entfacht Lebendigkeit. Emotionales Gleichgewicht verlängert und verbessert unser Leben. Achtsames Gefühlsmanagement schützt vor psychischen und psychosomatischen Erkrankungen.
Sie wollen zu Ihrer Lebendigkeit finden, sich auf Ihre Gefühle einlassen? Machen Sie eine Psychotherapie. Eine Psychotherapie in Linz. Schicken Sie mir eine Mail, wolfgangrodlauer@wolfgangrodlauer.at oder Sie rufen mich an, 0699 10052818.
Das Gedicht „Was ist“ der Autorin Doris Kareva lädt ein nachzufühlen. Lassen Sie sich ein auf Ihre Gefühle, sie machen Sie zu der, die Sie sind.
[Was ist]
Was ist, kann ausgedrückt werden
in einer anderen Sprache,
die wir bei unserer Geburt vergessen.
Manchmal erinnert man sich dennoch an ein paar Wörter –
zum Beispiel wenn man den Strand entlanggeht
ohne Gedanken, ohne Sorgen,
ohne einen einzigen Cent…
Die Steine sprechen langsam davon,
aber ganz ohne Akzent.
Aus dem Estnischen von Gisbert Jänicke und Irja Grönholm https://www.lyrikline.org/de/gedichte/see-mis-10909?showmodal=de#.WpELpeciFc8
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