Perfektionismus, die sprudelnde Quelle für ein Burnout.

innere Lebendigkeit anzapfen

Perfektionismus macht anfällig für Burnout.

Fehler wertete die 41jährige Verena als eigenes Versagen. „Blöße gebe ich mir keine. Ich muss funktionieren. Und zwar gut!“ Verena ist verheiratet, hat zwei Töchter und arbeitet als Juristin in einem Unternehmen. Oft ist sie bis zu zehn Stunden in der Firma, um ihre Jobs zu erfüllen. Das Gefühl der Überforderung nahm bei Verena zu. Gleichzeitig vermisste sie die Anerkennung ihrer Kollegen. „Dann muss ich mich wohl noch mehr ins Zeug legen, damit die merken, was ich alles leiste!“ Nachdem sie die Arbeit eines Kollegen zusätzlich übernehmen musste, war es zu viel. Schlafstörungen, Gedankenkreisen, Zusammenbruch. Diagnose: Erschöpfungsdepression. Verena ist ein Jahr krank geschrieben.

Wie führt Perfektionismus ins Burnout?

Was zeichnet den Perfektionismus von Verena aus? Verena hat panische Angst davor, etwas falsch zu machen. Würde eine Kollegin ihre Arbeit in Frage stellen, bräche für Verena eine Welt zusammen. Kritik hält sie gar nicht aus. Wird sie kritisiert, fühlt sie sich wertlos. Die Juristin definiert sich über Leistung und die dafür entgegen gebrachte Wertschätzung. Wertschätzung = Liebe. So ihre Definition von Perfektionismus.

Was macht Perfektionismus zu Perfektionismus?

Perfektionisten setzen ihre Leistungen und Erfolge mit persönlichem Wert gleich. Die Folge: permanente Selbstoptimierung. Perfektionisten denken in Schwarz-Weiß-Kategorien. Wer nicht perfekt ist, ist ein Versager. Meist ein Versager auf der gesamten Linie.

Perfektionismus heißt: Es ist ein Fehler, Fehler zu machen.

Perfektionismus ist eine Maske, die suggeriert, unantastbar zu sein. Jemand, der keine Fehler macht, kann nicht in Frage gestellt werden. Perfektionistinnen sind selbstkritisch, überkritisch:

  • Wie denkt der andere über mich?
  • Wie komme ich an?
  • Wie stelle ich mich dar?

Diese drei Fragen sind Schlüsselfragen eines Perfektionisten.

Perfektionismus und äußere Anzeichen.

Verspannung, innere Verkrampfung und mangelnde Spontanität sind äußere Anzeichen für einen Perfektionisten. Der starke innere Druck, der permanente Stress, alles richtig zu machen, sorgen dafür, dass das Leben immerfort anstrengender wird. Perfektionisten vergleichen sich immer mit anderen. Ist ein anderer besser, entsteht ein Problem.

Josef hat gerade sein Studium mit einem Master beendet, und das innerhalb kürzester Zeit und berufsbegleitend. „Ich habe mich nur kurz gefreut, dann habe ich mir gedacht. Das war eigentlich gar nichts. Andere sind schon viel weiter. Und wo steh ich?“ Diese Selbstbewertung zehrt an der Lebenszufriedenheit.

Wie mit Perfektionismus umgehen?

Es ist das innere Bild, das einen antreibt. Gerade in der Therapie geht es darum, die inneren Bilder genauer zu betrachten.

  • Welche Bilder leiten mich?
  • Welche Bilder habe ich übernommen (ohne sie zu hinterfragen)?
  • Welche Bilder weisen mir den Weg in meine Zukunft?

Wie komme ich raus aus der Perfektionismus Falle?

  • Fragen Sie sich nach Ihren Erwartungen und den Erwartungen der anderen! Wer zwingt Sie, diese Erwartungen zu erfüllen?
  • Werfen Sie einen Blick auf das große Ganze! Detailverliebtheit lenkt sehr oft vom großen Ziel ab. Was ist das Ziel Ihres Projekts, Ihrer Aufgabe?
  • Selbstliebe statt permanenter Selbstkritik! Chronische Selbstzweifel führen in den seelischen Abgrund. Was haben Sie gut gemacht? Was macht Ihnen Spaß?
  • Vergleiche hinken. Vor allem die mit anderen. Haben Sie schon mal darüber nachgedacht, welche Rahmenbedingungen die hat, mit der Sie sich vergleichen?
  • Fehler sind sexy. Verzichten Sie auf Allmachtsphantasien. Sie sind nicht der liebe Gott. Wer hat noch nicht aus Fehlern gelernt und daraus wertvolle Erfahrungen gezogen?

Woher kommt der Perfektionismus?

Genetik, Erziehung und Engagement sind sehr oft Auslöser für unseren Perfektionismus. Perfektionismus ist im Kommen. Warum? Weil insgesamt die Angst steigt, die Angst vor Unsicherheiten. Unser Sicherheitsbedürfnis wird immer stärker. Bankenkrisen, Flüchtlingsströme, Unberechenbarkeiten. Bindungen und Beziehungen werden immer instabiler, Partnerwechsel, wechselnde Bezugspersonen, sind Teil unseres Lebensalltags geworden. Das Einzige, was bleibt: die eigene Leistung. Oft wird die eigene Leistung zum Leuchtturm der Sicherheit. Unsicherheit lässt den Perfektionisten schlecht schlafen.

Sie haben Fragen, Sie wollen wissen, ob Ihre Lebensführung perfektionistisch ausgerichtet ist? Sie interessieren sich für Ihre inneren Bilder und dafür, wie Sie Ihrem Leben den richtigen Drive geben? Warten Sie nicht ab, rufen Sie mich an, schicken Sie mir eine Mail wolfgangrodlauer@wolfgangrodlauer.at, 0699/10052818. Mehr in einem Erstgespräch.

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