Selbstwert: Bin ich gut genug?

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Eine abfällige Bemerkung, ein kritisches Wort, ein schiefer Blick. Schon kann sich tiefe Verunsicherung, ja tiefer Selbstzweifel auftun. Warum wirkt ein Lob viel weniger als eine kritische Anmerkung? Auf das Selbstwertgefühl wirkt sich Negatives viel nachhaltiger aus als Positives. Das Fundament für unser Selbstwertgefühl wird in unserer Kindheit gelegt. Innere Überzeugungen, innere Bilder prägen und formen unser Selbstwertgefühl. Gerade in unserer Hoch-Leistungsgesellschaft leiden viele an mangelndem Selbstwertgefühl.

Wie denken Sie über sich selbst?

Viele psychische Einbrüche resultieren aus einem Mangel an Selbstwert. Ein starkes Selbstwertgefühl macht selbstsicher und zufrieden. Wer seine inneren Bilder und Gefühlslandschaften kennenlernt und versteht, kann seine Leben deutlich verbessern. Unser Selbstwertgefühl entspricht unserem Denken über uns selbst.

Welchen inneren Bildern vertrauen Sie?

Immer wieder halten uns innere Bilder fest. Sie liefern den Haltegriff in Zeiten der Unsicherheit. Vertrautes bedeutet Sicherheit. Neues irritiert, setzt unser emotionales Gedächtnis in Aufruhr. Darum fällt es uns auch so schwer, aus einem Muster nachhaltig auszubrechen.

Gebahnt in den ersten Lebensjahren.

Schon in der Schwangerschaft entwickelt sich unser Selbstwertgefühl. Unsere ersten Lebensjahre legen das Fundament für unseren Selbstwert. Jeder von uns trägt seine Existenzberechtigung in sich – meist sehr unbewusst. Die wichtigste Frage, die sich uns stellt, wenn wir auf der Welt ankommen:

Bin ich willkommen?

Wie viel Urvertrauen tragen Sie in sich?

Wird die Frage mit einem klaren ja beantwortet, entwickelt sich ein starkes Urvertrauen. Als Säugling wollen wir die Mutter fühlen, riechen, schmecken, uns auf allen Ebenen sinnlich berühren lassen. Ihre Liebe verwurzelt sich in uns. Auch die Liebe des Vaters, der Großeltern färbt ein auf unser Gefühl, willkommen zu sein. Ist ein Kind nicht willkommen, breitet sich tiefe Verzweiflung aus, eine Verzweiflung, die das Dasein sehr schwer machen kann. Emotionale Unsicherheit, Gefühlschaos, ein ramponiertes Urvertrauen sind sehr oft die Folgen.

Willkommen sein, bedingungslos!

Das innere Credo: Ich bin nicht willkommen. Wut und Verzweiflung, die sich gegen einen selbst oder andere entwickeln, können zur Grundmelodie des Lebens werden. Diese Grundmelodie ist tief im emotionalen Gedächtnis, genauer in der Amygdala gespeichert. Immer wieder gibt diese Grundmelodie den Ton des Lebens an. Wie lässt sich diese Grundmelodie verändern?

Bin ich gut genug?

Diese Frage stürmt unser Herz. Noch bevor wir sie geistig erfassten, hat sie unser Herz berührt.

„Werde ich geliebt?“

„Genüge ich?“

„Bin ich gut genug?“

Bereits Kleinkinder investieren ihre gesamte Energie, um positiv gespiegelt zu werden. Anerkennung, Wertschätzung geben dem Kleinkind das Gefühl geliebt zu werden. Zeigt die Mutter Wertschätzung, der Vater nicht, kann eine narzisstische Wunde geschlagen werden. Zurückweisung tut weh. Viel mehr weh als eine Bestätigung.

Fühlen Sie sich anerkannt, bestätigt, wertgeschätzt?

Viele Menschen sind auf der Suche nach Anerkennung und Bestätigung. Oft kommt diese drängende Sehnsucht, bestätigt zu werden aus dem Urerleben, nicht genügt zu haben.

„Ich bin so wie ich bin nicht okay!“

„Etwas an mir stimmt nicht!“

„Ich muss etwas leisten, damit ich geliebt werde!“

Selbstwert: Die Grundmelodie unseres Lebens.

Diese Grundmelodie hat sich eingepflanzt in das Innenleben jener Menschen, die ihren Eltern nicht genügten. Daraus resultiert sehr oft das Gefühl der Unsicherheit:

„Hätte ich nicht die Dinge besser machen können?“

Menschen haben Angst vor Kritik, nehmen sich vieles sehr zu Herzen und tun sich schwer, Kritik überhaupt zu ertragen.

Selbstwert: Anpassung, um zu genügen.

Die Gegenstrategie, die diese Menschen entwickeln heißt: Ich muss mich selbst aufwerten, indem ich mich über andere stelle, um zu genügen. Oder: Wenn ich meine Leistung abwerte, ist das gut für mich. Der narzisstische Modus oder der dependente (abhängige) Modus werden zum Lebensprinzip. Ständige Anpassung und der permanente Versuche, es anderen recht zu machen, führen zu innerem Stress und innere Unruhe. Selbstunsicherheit und physische Schmerzen – ohne Ursachen dafür zu finden – machen das Leben abhängiger Menschen sehr oft qual- und mühevoll.

Genügen Sie sich selbst?

„Habe ich das richtig gesagt?“

„Hat er mich so verstanden, wie ich es gesagt habe?“

„Müsste ich es nicht besser machen?“

„War das auch wirklich richtig?“

Tönt es in einem Menschen, der das Gefühl, gut genug zu sein, zu wenig erlebt hat. Konfliktscheue einerseits und Wut – oft auf sich selbst – werden zu Begleitern des Alltags. Menschen machen sich für ihr innere Stimmungslage selbst verantwortlich.

Mehr darüber, wie Sie Ihren Selbstwert stärken, erfahren Sie in einem persönlichen Gespräch, mehr unter wolfgangrodlauer@wolfgangrodlauer.at oder Sie rufen mich an, 0699 10052818.

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