Perfektionismus oder Lebendigkeit!
Perfektionismus. Wir strampeln uns ab, um anderen zu gefallen.
Fühlen Sie sich als Subjekt oder Objekt Ihres Lebens?
„Man müsste wieder lernen wie Leben geht!“ Dressur ist das Leben, das sich andere von mir wünschen. Wer versucht, perfekt zu sein, verliert jene Teile, die ihn ausmachen. Er spaltet ab. Damit die Maske sitzt und passt und glänzt, gilt es auf viel Eigenes zu verzichten. Auf der einen Seite stehen Perfektion, Erstarrung, Sicherheit, Erschöpfung, Selbstständigkeit, Coolness auf der anderen Authentizität, Lebendigkeit, Zugehörigkeit, Kreativität, Dankbarkeit, Freude.
Wir strampeln uns ab, um anderen zu gefallen, spielen anderen etwas vor, versuchen perfekt zu sein und anderen etwas zu beweisen.
Perfektionismus! Was tun Sie alles dafür?
Ich werde es wert sein, wenn ich sieben Kilogramm weniger auf die Waage bringe. Ich werde es wert sein, wenn alle glauben, dass ich ein guter Vater bin. Ich werde es wert sein, wenn ich im Job die Karriereleiter emporsteige. Ich werde es wert sein, wenn ich eine Partnerin habe. Ich werde es wert sein, wenn meine Eltern mit mir und dem, was ich beruflich mache, einverstanden sind.
Dazugehören! Ja, wenn ich dazu passe.
Zugehörigkeit bedeutet nicht, dass wir ändern, wer wir sind. Es erfordert von uns zu sein, wer wir sind. Viele meinen, nur dann dazuzugehören, wenn sie sich anpassen. Um sich anzupassen, muss ich „passen“. Diese Passgenauigkeit führt sehr oft zur inneren Ungenauigkeit. Ich möchte genau so sein, damit ich dazu passe.
Perfektionismus ist nicht dasselbe wie das Bemühen, sein Bestes zu geben.
Bei Perfektionismus geht es nicht um eine gesunde Leistung. Bei Perfektionismus dominiert die Überzeugung, wenn ich perfekt lebe, perfekt aussehe, perfekt handle, dann halte ich den Schmerz von Schuldzuweisungen, Verurteilungen, Scham besser aus. Perfektionismus ist ein Schutzschild, ein Panzer, der mich in meiner Lebendigkeit hemmt.
Perfektionismus ist der Versuch, anerkannt, geliebt zu werden.
Perfektionismus ist der Glaube, sich Anerkennung und Akzeptanz zu verdienen. Perfektionisten haben eine Erziehungslaufbahn hinter sich, die besagte: Leistung bringt Lob und Anerkennung. Dieses Glaubenssystem hat sich verselbstständigt: Ich bin, was ich erreiche und vor allem wie gut ich es erreiche. Ich möchte gefallen, ich definiere mich über Leistung. Gesundes Streben konzentriert sich auf sich selbst: Wie kann ich es gestalten, dass es sich für mich gut anfühlt? Perfektionismus legt den Fokus auf andere: Was werden die anderen über mich denken?
Perfektionismus führt häufig zu Depressionen, zu Angstgefühlen.
Süchte, die aus einem „perfekten Leben“ oftmals resultieren, lähmen die Lebendigkeit. Perfektionismus lässt uns erstarren. Perfektionismus blockiert das Selbstwertgefühl. Perfektionismus wirkt selbstzerstörerisch und mach abhängig. Auch wenn wir als perfekt wahrgenommen werden möchten, so ist das einfach nicht möglich. Es gibt keine Möglichkeit, die Wahrnehmung der anderen zu kontrollieren. Egal, wie viel Zeit und Energie wir dafür aufwenden.
Perfektionismus. Es wird nie reichen!
Statt die Fehlerhaftigkeit des Perfektionismus in Frage zu stellen, stellen wir uns selbst in Frage. Statt die Fehlerhaftigkeit des Perfektionismus in Frage zu stellen streben wir noch intensiver danach, genau richtig zu leben, genau richtig auszusehen und alles genau richtig zu machen.
Das Resultat unseres Bemühens lautet dann oftmals: „Es ist mein Fehler! Ich fühle mich so, weil ich noch nicht gut genug bin.“ Dabei sind Selbstliebe, Selbstmitgefühl und Selbstwertschätzung die tragenden Säulen unserer Lebendigkeit.
Wie komme ich raus aus der Perfektionismus-Falle?
Mehr in einem persönlichen Gespräch. Meine Telefonnummer: 0699 10052818 oder Sie schicken mir eine Mail, wolfgangrodlauer@wolfgangrodlauer.at Perfektionismus können wir nur überwinden, wenn wir an unserem Selbstmitgefühl arbeiten.
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